25 Jahre nach Tschernobyl

Allgemein


Sigmar Gabriel begrüßt einen der Helden von Tschernobyl, Leonid Korzh

Mit einem berührenden Abend erinnerte die SPD am 13. April 2011 an die Havarie des Atomkraftwerks Tschernobyl. Zeitzeugen und namhafte Gäste aus Kultur und Politik diskutierten über die Ereignisse vor 25 Jahren und richteten den Blick nach vorn. Der Ausstieg aus der Atomkraft müsse schnell und unumkehrbar kommen, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel ...

... Eingeladen hatte die SPD zu einem Rückblick auf die Atomhavarie im ukrainischen Tschernobyl am 26. April 1986. Er hätte sich gewünscht, an Tschernobyl als ein "historisches, lange zurückliegendes Ereignis" erinnern zu können, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Mittwoch Abend im Willy-Brandt-Haus in Berlin. "Das ist leider nicht so", fügte er mit Blick auf die verheerende Atomkatastrophe in Fukushima hinzu.
Hunderte Besucher waren zu einem Tschernobyl-Abend gekommen, bei dem Zeitzeugen ihre Erlebnisse in der Todeszone schilderten. Zudem wurde eine Fotoausstellung von Rüdiger Lubricht über die verlorenen Orte und gebrochenen Biografien in Tschernobyl eröffnet. Als Highlight zeigten Regisseur Marcus Schwenzel und Schauspieler Hannes Jaenicke Vor-Premieren-Ausschnitte aus ihrem Film „Seven years of winter“.
„Mitgefühl und Wut erlebten wir auch 1986“
Genau wie vor 25 Jahren, mit ähnlicher Anteilnahme und mittlerweile auch mit ähnlich wachsender Wut, verfolgten die Menschen seit März die Bilder aus dem japanischen Fukushima, sagte der SPD-Vorsitzende. "Und wir hören wieder die Stimmen der Verharmloser, die erst jahrelang behaupteten, ihre Atomkraftwerke seien natürlich die sichersten der Welt. Und die jetzt behaupten, die Schäden seien eingrenzbar, die Zuleitung radioaktiven Wassers ins Meer sei zu verantworten und eigentlich Atomkraft überhaupt eine sichere Sache."
„Wir brauchen einen neuen Energiekonsens“
Sigmar Gabriel erneuerte die energiepolitischen Forderungen der SPD. So müssten die alten Atommeiler nicht sicherheitstechnisch überprüft werden, sondern stillgelegt werden. Auch brauche man einen neuen Energiekonsens, um endlich den Weg raus aus der Atomkraft zu schaffen – "sicher und nachhaltig, aber eben auch schnell und unumkehrbar!"
Das Leben riskiert, um das Leben anderer zu schützen
Diese Forderungen wurden eindrucksvoll von zwei besonderen Gästen unterstützt: Leonid Korzh und Igor Pismenskij, die vor 25 Jahren in Tschernobyl als sogenannte Liquidatoren und Hubschrauberpiloten Gesundheit und Leben riskierten, um den Reaktorbrand zu löschen und die Katastrophenfolgen zu begrenzen. Ihre Schilderungen vom Einsatz am havarierten Atomkraftwerk und der Evakuierung aus ihren zerstörten Heimatdörfern in der Todeszone war beklemmend.
Die Reaktorkatastrophe zerstörte nicht nur ihre Heimat und das Leben vieler Menschen. Noch heute leiden tausende Menschen an den Spätfolgen der atomaren Verseuchung. "Es gibt keinen friedlichen Atomstrom", betonte Pismenskij angesichts des Leids.
Bewegt schaute das Publikum anschließend Ausschnitte eines Kurzfilms über Kinder in Tschernobyl an. Kein halbwegs intelligenter Mensch könne nach zwei derart furchtbaren Katastrophen weiter Atomkraft befürworten, fasste Hannes Jaenicke, der in dem Film „Seven years of winter“ mitspielt, seine Eindrücke zusammen.

 
 

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